Geboren um zu atmen, zu lachen, zu tanzen und zu spielen

What you do has very little importance,
and it’s very important that you do it.

Mahatma Gandhi

Antworten oder Reagieren

Was auch immer geschieht – Gutes wie Schlechtes, erfreuliche Ereignisse ebenso wie kaum zu ertragende Schicksalsschläge – hängt von Faktoren ab, die sich unserer persönlichen Kontrolle entziehen. Was uns widerfährt ist nicht vorhersehbar. Das Einzige, das unserer Kontrolle unterliegt oder zumindest unterliegen sollte, ist unsere lebendige Gegenwärtigkeit und die darauf aufbauende Entscheidung, wie wir auf ein Ereignis antworten.

Ich sage absichtlich antworten und nicht: reagieren. Denn Reagieren bedeutet, von den äußeren „Dramen“ abgelenkt zu werden – so wie es dem Panther (in uns) ergeht:

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

RAINER MARIA RILKE

Auch David Icke spricht davon in seinem Werk Human Race Get Off Your Knees. The Lion Sleeps No More. Vorurteile und fixe Meinungen hindern Menschen daran zu erkennen, was sich zeigt und zu hören, was gesagt wird. Einmal ist es passiert, dass ich den Namen Icke bloß erwähnt habe, und das Gespräch war vorbei. Mein Gesprächspartner war so voreingenommen, dass allein die Erwähnung dieses Namens ihn cholerisch reagieren ließ – ich sage reagieren, denn es schien nicht, als hätte er eine Wahl. Immer wieder fällt mir auf: Im Laufe unserer Lebensläufe verlieren wir den Blick aufs Wesentliche und bleiben bei Namen, Begriffen und Vorstellungen hängen – wir hängen uns im sprichwörtlichen Sinne daran auf. Das erscheint mir einer Sichtweise abträglich zu sein, die auf Zusammenhänge und Subtexte Acht zu geben vermag. Denn Namen werden durch den Schmutz gezogen, Begriffe werden verdreht, Vorstellungen werden instrumentalisiert für Zwecke, die nicht unsere eigenen sind. Marshall Sahlins beschreibt in seinem Buch Das Menschenbild des Westens – Ein Missverständnis? die von Quentin Skinner rhetorische Figur der Paradiastole, „die auf moralisch gegenläufige Bewertungen eines Begriffs verweist“ (Sahlins, 2017, S. 22). „Demokratie“ wird z.B. als Herrschaft des Pöbels dargestellt. „Freiheit“ wird im Sinne einer Freiheitlichen Partei verkürzt. „Sicherheit“ schließlich wird im Sinne der am status quo interessierten Herrschenden umgedreht. Wann immer Machthaber davon sprechen etwas zu schützen, wollen sie sich etwas sichern: ein Gebiet, ein Land, ein Vorrecht. Und immer wenn die Sicherheit bedroht ist, geht es in Wirklichkeit um die Interessen der Mächtigen, die sich bedroht fühlen. Fazit: Wenn (z.B. durch Framing) Begriffe instrumentalisiert werden bzw. deren ursprünglicher Sinn ins Gegenteil verkehrt wird, fallen Korrumpierung von Mensch und Sprache in eins.

Zensur im Abendland

Ostern ist heuer entfallen. Warum? Das weiß niemand mehr so genau. Es hieß: Um die Kurve abzuflachen („to flatten the curve“) müsse u.a. vorübergehend Nase und Mund bedeckt werden. Wofür ist dies ein Symbol? Für Kontrolle, Unterwerfung, Zensur. Wer heute eine Ansicht abseits der Virus-zentrierten Debatte vertritt, welche noch dazu nicht im Einklang mit den Maßnahmen seitens der Regierung steht, wird als VerschwörungstheoretikerIn abgestempelt, als Corona-LeugnerIn denunziert, als asozial eingestuft. Mittlerweile haben sich bereits so viele an das Tragen einer Maske gewöhnt, dass diese immer seltener vergessen wird und falls doch, kann es einem gehen wie mit der Brille: Du suchst danach – und trägst sie bereits. Es ist die neue Normalität – und doch frage ich: Ist es normal nur weil alle es tun? Ohne Maske im Gesicht: beobachtet, nackt, potentielle Gefahr.

Was passiert hier im Unterbewussten?

Nach und nach führt die Politik Regelungen ein, droht mit Verschärfungen und harten Strafen bei Nichteinhaltung, sodass die Gesichtsbedeckung schlußendlich aus blindem Gehorsam getragen wird bzw. einfach mit dem Zweck, nicht bestraft zu werden. Widerstand in der Bevölkerung gegen die teilweise völlig überzogenen Maßregelungen (fast so als wäre dies ein Test wie weit man gehen kann) – es gibt ihn, doch wird dieser Widerstand vereinnahmt von der politischen Rechten, und damit die Widerständischen als verantwortungslos diffamiert und leichtfertig in ein extremes Eck gerückt. Darüber hinaus frage ich mich: Welchen Sinn hat eine Demo für Freiheit und Selbstbestimmung, wenn sich die an dieser Demo Teilnehmenden vermummen und Abstand einhalten? Die Politik erscheint mir momentan als Propagandamaschine der Pharmaindustrie – ein ungeheuerliches Theaterstück, bei dem Entscheidungen übernommen werden, die aus demokratischer Sicht nicht vertretbar sind. Darüber zu sprechen und dagegen anzuschreiben scheint ein Tropfen auf den heißen Stein zu sein. Denn kritische Stimmen werden zensiert, denunziert, diskreditiert, mundtot gemacht. Die Existenz von Ärztinnen, die sich gegen den allgemeinen Maskenzwang wenden, sehen sich mit Disziplinarverfahren der jeweiligen nationalen Ärztekammer konfrontiert, die nichts Anderes tun kann als sich an die Weisungen zu halten, welche übergeordnete internationale Institutionen vorgegeben haben.

In der alten Ordnung untersuchte die Soziologie Zusammenhänge im gesellschaftlichen Gefüge. Heutzutage müssten wohl TheaterwissenschaftlerInnen auf den Plan treten, um die problematischen Polaritäten und bizarren Blüten zu deuten, die sich durch die Konsequenzen der Zwangsmaßnahmen in der Gesellschaft ergeben. Freunde zögern sich zu umarmen. Familien werden ob ihrer konträren Meinungen entzweit. Unterwegs läuft man womöglich an einer bekannten Person vorbei, die man aufgrund der Gesichtsbedeckung nicht erkannt hat. Es ist, als trügen alle nun eine Art Burka, sei es um sich vor Krankheit, sei es, um sich vor Geldstrafen zu schützen. Man weiß es nicht. Nichts ist sicher. Wie wird das weitergehen? Während sich im Gemüt vieler Menschen in meiner Umgebung ein stiller Horror ausbreitet, der von systemimmanenter, struktureller und damit oft unsichtbarer Gewalt geprägt ist, wird das Feindbild auf der politischen Bühne immer noch in sogenannten fremden Elementen gesucht: in MigrantInnen, BettlerInnen, religiösen Fundamentalisten und anderen Minderheiten und zu Sündenböcken Stigmatisierten, welche die Bevölkerung, also uns, von der Wurzel des eigentlichen Problems ablenken sollen.

Der Wahnsinn geht vorbei

Bleibt zu hoffen, dass kritisch denkende Historiker wie Daniele Ganser, Ökonomen wie Markus Krall, Psychologen wie Raphael Bonelli, Mikrobiologen wie Martin Haditsch und Mediziner wie Sucharit Bhakdi und Christian Fiala, Immunologen wie Stephan Hockertz, kurzum: Menschen, die über das aktuelle Tagesgeschäft hinausblicken, mutige, aufklärende Geister, dass diese letztendlich genügend Gehör finden, um dem Wahn-Sinn mit Methode ein Ende zu bereiten. Denn ein Problem löst man immer noch, indem man es benennt.

Du darfst nicht ängstlich sein…

Eines wissen nicht nur Psychologinnen und Psychologen sehr gut: Glaubenssysteme sind notwendig, um einen bestimmten Geisteszustand zu bewirken. Um ihn zu erreichen, muss ich einen bestimmten Prozess durchmachen. Schließlich muss ich den Glaubens-Ballast loslassen, nämlich dann, wenn er den Zweck – die Richtung zu weisen, den Grundstein zu legen, die Agenda voranzutreiben, den Weg zu ebnen – erfüllt hat. Mit anderen Worten: Wenn der Geisteszustand realisiert ist, kann das Glaubenssystem losgelassen werden.

In the province of mind
What one believes to be true
Either is true or becomes true

Within certain limits.

These limits ought to be found

experimentally and experientially.

When so found,
these limits turn out to be
further beliefs to be transcended.

JOHN C. LILLY

Unser eigener Film

Was auch immer wir tun, wie klein der impact auch sein mag, den wir durch Worte und Taten bewirken: es geht in erster Linie darum, wie wir sprechen und wie wir etwas tun.

Mit jedem Tag und jedem Jahr drehen wir unseren eigenen Film. Was wir mit unserer Zeit tun wirkt sich in erster Linie auf die Qualität unserer Wahrnehmung und damit auf die Qualität unseres Lebens aus. Ebenso wichtig ist zu verstehen, dass Unterlassungen unser Leben genauso prägen und formen. Wenn Du, liebe Leserin, lieber Leser, in regelmäßigen Intervallen deinen Körper stählst, deinen Geist schulst, Yoga, Tai Chi oder Qi Gong praktizierst, wirst Du merken, dass es einen großen Unterschied ausmacht, wenn Du einige Wochen das Training, die Meditation oder die spirituelle Praxis schleifen lässt. Es ist unabdingbar, Qualitätssicherung in Sachen Selbstverständnis, Weltanschauung und kultureller Dekonditionierung zu betreiben.

Der Historiker Daniele Ganser klärt über Hintergründe auf und zeigt in klarer Sprache, wie Framing funktioniert und welche Strategien psychologischer Kriegsführung genutzt werden, um bestimmte Meinungsmuster in der Bevölkerung zu aktivieren.
Für mich bedeutet das, Zusammenhänge aufzudecken, Entscheidungen zu hinterfragen, mich zu informieren und wachsam zu bleiben.
Und hochwertige Informationen, die mir zugespielt werden, hier in meinen Blog integrieren.

Ich möchte die Metapher des Lebensfilms nicht überspannen, und ich behaupte auch nicht einfach, es sei einfach alles subjektiv. Denn andere haben gewiss Einfluss auf die Ereignisse im eigenen Leben, keine Frage – doch inwieweit können sie bewirken, dass Du den inneren Frieden opferst? Inwieweit übernimmst du den Film anderer und spielst für sie eine Neben-Rolle statt in deinem eigenen Film die Hauptrolle? Nun, ich denke hier nur laut, sozusagen. Vielleicht drehst Du ja gar keinen Film – es könnte sich durchaus um eine Collage handeln, ein Mosaik, ein Puzzle, oder eben im besten Falle ein Kunstwerk. Fest steht für mich jedenfalls, dass die Art und Weise, wie wir uns selbst sehen und wie wir mit uns selbst umgehen, in engem Zusammenhang damit steht, wie sich unser Leben gestaltet und wie wir mit anderen Lebewesen und mit unserer Mitwelt umgehen. In der Schwitzhütte wurde neulich wieder klar, wie wichtig es ist, den Ahnen, Mineralien, Steinen, Pflanzen, Tieren, Menschen, Geistern und Göttern Respekt zu zollen. Die Frage ist nicht so sehr, ob es sie gibt oder einen Unterschied macht für jene! Ich bin es, dem es gut tut, die Vorfahren zu ehren. Mir bringt es Kraft und Lebensfreude, wenn ich Bäume umarme und den Garten kultiviere, wenn ich Katzen und Hunde streichle, wenn ich Menschen anlächle, auch wenn sie erwachsen tun und grimmig dreinschaun. Es gibt Einflüsse von diesen und jenen Seiten, und es obliegt dem Einzelnen, es liegt an Dir und mir, die menschlichen Werte hochzuhalten und wenn jemand unfreundlich wirkt, dann wohl deshalb weil dieser Mensch Dein und mein Lächeln am allerdringendsten nötig hat. Die eigene Unfreundlichkeit gegenüber Anderen basiert oft auf einer ungesunden Einstellung zur Zeit. Wenn wir uns mehr Zeit nehmen, dann sind wir auch eher gewillt und fähig, auf Bedürfnisse und Gefühle der Mitmenschen einzugehen. Mitmenschen, wohlgemerkt, die als „außen“ wahrgenommen werden, wo doch ihre Bedürfnisse und Gefühle den unseren so sehr gleichen. Wenn Du es also eilig hast, gehe langsam. Wenn Du „nur schnell mal“ von A nach B springen willst und dich am liebsten teleportieren (jaunting, sh. Alfred Bester’s The Stars My Destination) möchtest, dann fahre langsam. Wenn Dir alle nur im Wege sind und Dir alles zu langsam geht, dann ist es Zeit für Dich, inne zu halten und jemanden vorzulassen. Und plötzlich erscheint es so, als wäre genügend Zeit vorhanden. Du hast vielleicht 5-30 Sekunden „verloren“. Doch Deinen guten Humor und Deinen inneren Frieden – und das ist es schließlich, worauf es am Ende des Tages wie am Ende des Lebens ankommt – wieder gefunden. Du bist angekommen.

Die Qualität der Selbstwahrnehmung ist das Um und Auf im Umgang mit anderen. Die Anderen wirken auf uns so, wie wir sind. Unsere eigene Stimmung bestimmt, wie sich uns die Welt darbietet. Sie stellt sich dar als unser Spiegelbild. Auf den zwischenmenschlichen Bereich bezogen bedeutet das: Was wir in uns selbst nicht an Werten hochhalten, das bemerken wir auch in anderen Menschen nicht. Nur ein Buddha erkennt einen Buddha. Ein Wolf hingegen wird sich umgeben sehen von Wölfen. Menschen und andere Tiere in meiner Umgebung reagieren normalerweise sobald ich reagiere und nicht vollkommen bei mir bin. Andere Lebewesen spüren, was ich ausstrahle, und dementsprechend verhalten sie sich, et vice versa.

Es ist wie Indras Netz. Alles ist mit allem verbunden.

Und zugleich ist es wie ein Karussell, und wir drehen unsere Runden.

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